Institut für Soziale Projekte e.V.

InSoPro e.V.

VON MENSCHEN

FÜR MENSCHEN

Anti-Gewalt- und Soziales Kompetenztraining für Jungen und Mädchen

Unsere Termine für das erste Halbjahr 2023, Veranstaltungsort in Emmendingen, Gartenstr. 30

 

 

Mo. 28.08.2023 18:00 – 20:00 Uhr  

Mo. 11.09.2023 18:00 – 20:00 Uhr  

Mo. 09.10.2023 18:00 – 20:00 Uhr  

Sa.   21.10.2023 und So. 22.10.2023 von 10:00 – 16.00 Uhr (WE)             

Mo. 06.11.2023 18:00 – 20:00 Uhr   

Mo. 04.12.2023 18:00 – 20:00 Uhr   

Sa.   09.12.2023 und So. 10.12.2023 von 10:00 – 16.00 Uhr (WE)             

Mo. 15.01.2024 18:00 – 20:00 Uhr          

 

       

Anti-Gewalt- und Soziales Kompetenztraining 

Das Training richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 21 Jahren, die durch unangemessenes und/oder teilweise aggressives Verhalten z.B. in der Schule oder polizeilich in Erscheinung getreten sind. Die jungen Menschen werden in diesem Training in ihrer Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung unterstützt.

Wir gehen davon aus, dass bei jedem Menschen alle notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten eine schwierige  Situationen adäquat zu lösen zumindest rudimentär vorhanden sind, jedoch aufgrund verschiedenen in der persönlichen Situation des Einzelnen liegenden Gründen nicht  oder zumindest teilweise nicht abgerufen werden können. Ziel ist es die „verschütteten“ Ressourcen der Teilnehmer zu aktivieren und die Jugendlichen zu befähigen Gewaltsituationen frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden oder Konflikte konstruktiv zu lösen.

Die Teilnahme am Anti-Gewalt / Sozialen Kompetenztraining ermöglicht es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, Ihre Interessen und Bedürfnisse an-, und auszusprechen aber auch ihr bisheriges „negatives, auffälliges“, aggressives oder gewalttätiges Verhalten zu reflektieren und zum Positiven hin zu verändern.

Um eine nachhaltige, dauerhafte Wirkung zu erzielen erstreckt sich das Soziale Kompetenztraining über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten, kann jedoch auch bis zu 12 Monaten ausgedehnt werden. Das Training ist vor allem auf das „Tun“ und „Erleben“ ausgerichtet

 

Ziele des Anti-Gewalt/Sozialen Kompetenztrainings sind:

  • Verantwortung für ihr gewalttätiges Verhalten übernehmen können und einen konstruktiven Umgang mit Konflikten und Aggressionen erlernen
  • Reduzierung aggressiver Verhaltensweisen
  • Erweiterung des Handlungsrepertoires der Teilnehmer/innen in gewaltträchtigen Situationen (z.B. Zeitgewinn, deeskalierende Gesprächsformen, Möglichkeiten der Distanzwahrung etc.)
  • Verbesserung der Selbst- und Fremdwahrnehmung
  • Erkennen des eigenen „Gewalttriggers“
  • Vermeidung von Gewaltsituationen
  • Vermittlung von Gewinner – Gewinner – Strategien bei der Konfliktlösung
  • Verbesserung der Selbstkontrolle
  • Förderung sozial kompetenten Verhaltens (angemessene Selbstbehauptung)
  • Kompetenzsteigerung bei der Lösung von Konflikten
  • Förderung alternativer Konfliktlösungen
  • Zuhören, Ausreden lassen, Lob und Kritik in angemessener Weise geben und annehmen, Sprechen über das eigene Befinden
  • Rücksichtnahme auf Andere
  • Förderung von Einfühlungsvermögen in andere Menschen
  • Erhöhung der Hemmschwelle, körperlicher Gewalt anzuwenden
  • Erlernen von Konfliktvermeidungs- und alternativen Handlungsstrategien

Zugangswege/Zuweisung

Die Jugendlichen bzw. jungen Erwachsene werden i.d.R. durch die zuständigen Gerichte, bzw. durch die Jugendgerichtshilfe des Kommunalen Sozialen Dienst (KSD) des Kreisjugendamts Emmendingen zur Teilnahme verpflichtet. Die Fallsteuerung liegt beim KSD des Kreisjugendamtes Emmendingen.

 

Inhalte und Methodik

Im Training wird eine abwechslungsreiche Folge von systematischen Analysen, Selbstreflektion, Feedback, Theorieeinheiten sowie Einzel- und Gruppenübungen (Teamtraining, Rollenspiele, system. Aufstellungen) angewendet, dies ermöglicht Ihnen ein Lernen in verschiedenen Ebenen bzw. Lernkanälen. Das Training ist vor allem auf das „Tun“  und  „Erleben“ ausgerichtet.

Der Grundsatz des Empowerments (wortl.: Selbstbefähigung, Stärkung der Eigenkräfte) wird im Training umgesetzt, Ziel ist es das Selbstwertgefühlt zu steigern die Selbständigkeit zu fördern, vorhandene Ressourcen sowie Kompetenzen der Teilnehmerinnen zu nutzen und „auszubauen“.

Die angewendeten Instrumente / Methoden richten sich an den (aktuellen) Themen und den Bedürfnissen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie ihrer derzeitigen Situation aus. Es werden „immer“ tagesaktuelle Anliegen der Teilnehmer und Teilnehmerinnen berücksichtigt. Unter anderem werden folgende Methoden / Instrumente verwendet:

 

  • Moderation
  • Visualisierung (Flipp Chart, Pinnwand, Kärtchen, Beamer)
  • Sozialpädagogische Einzelfallhilfe
  • Sozialpädagogische Gruppenarbeit
  • Biographiearbeit
  • Systemisches Coaching
  • Systemische Aufstellungsarbeit
  • Konfliktlösungsstrategien
  • Impulsreferate
  • Kleingruppenarbeit
  • Auswertungs- und Erhebungsbögen
  • Selbsttests
  • Körperübungen / Entspannungsübungen
  • Teamtrainings

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 Darüber hinaus werden Angebote mit Dritten durchgeführt.

 Training / Gespräch mit dem Jugendsachbearbeiter der Polizei

  • Gespräch mit einer Jugendstrafrichterin
  • Besuch der JVA Freiburg, Rastatt oder Adelsheim
  • Gespräch mit einem verurteilten Gewalttäter
  • Besuche bei Beratungsstellen (Suchtberatung, Familienberatung)
  • Erlebnispädagogische Maßnahmen (Klettergarten, Hochseilgarten)

 Im Einzelfall, wenn erforderlich werden Familiengespräche durchgeführt.

 

Themen/Inhalte des Trainings u.a.

  • Feedback-Regeln
  • Zieldefinition
  • Aufarbeiten der begangenen Gewalttaten Tatkonfrontation
  • Definition von Gewalt. Wo beginnst sie? Wo beginnt sie für mich?
  • Eigene Gewalterfahrung – „ich“ als Opfer.
  • Die Wahrnehmung der Entstehung körperlicher, aggressiver Gefühle
  • Wahrnehmung von potenziellen Konfliktsituationen
  • Gewalt und Suchtmittel (Alkohol, Online Spiele, Internet Sucht, Glückspiel, Illegale Drogen) – Suchtprävention
  • Gewalt im interkulturellen Kontext
  • Gewalt und „meine“ Rolle in der Familie, im Freundeskreis, in der Beziehung
  • Ursachen für Gewalt (Familie…)
  • Was für Gewaltformen gibt es?
  • Herausfinden meines „Triggers“ für Gewalt. Meine Schritte zur Gewalttat. „Mein“   Gewaltmuster. Wie kann ich das Gewaltmuster erkennen und zum Positiven hin verändern.
  • BBC – Phasen
  • Aushalten von Provokationen / Frustrationstoleranz – wie mache / schaffe ich  das? Steigerung der Frustrationstoleranz
  • Auseinandersetzung mit positiven und negativen Persönlichkeitsanteilen.
  • Gewalt vermeiden durch erlernen unterschiedlicher Handlungsstrategien
  • Selbstsicherheit und Selbstwertgefühl anheben
  • Selbstmanagement
  • Der Notfallkoffer
  • Kommunikation Verbale – Nonverbale Sprache
  • Kooperation und Teamfähigkeit
  • Partnerfähigkeit und Geschlechtsidendität
  • Ziele – Zieledefinition. Motivation
  • Lebensplanung – Zukunft, Freizeit Schule, Beruf
  • Talentmanagement (Stärken – Schwächen)
  • Umgang – Annehmen von Gefühlen
  • Positiver Umgang mit Lob und Kritik
  • Brief an die Opfer Mindestens 10 Sätze. Anschließend vorlesen.
  • Lösungsorientierter Umgang mit Konflikten
  • Kommunikation
  • Sexualpädagogik
  • „Gemeinschaftskunde“
  • Das Erleben des Opfers – Das Erleben des Täters
  • Täter / Opfer Empfindungen erleben um die Empathiefähigkeit zu steigern
  • Die Tat – das delinquente Verhalten – aus Sicht des Opfers und des Täters
  • Aushalten von Provokationen / Frustrationstoleranz

Teilnahmebescheinigung

Für diejenigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die erfolgreich am Training teilgenommen haben, wird eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt. Diese beinhaltet die Stundenanzahl und die Inhalte des Trainings.